Gegenstand der Monographie ist die Rechtsfigur agere und ihre Entwicklung zur actio in der archaischen, republikanischen und klassischen Zeit des Römischen Rechts.
Das Buch erforscht die Rechtsfiguren agere und actio im römischen Recht. Es wird gezeigt, wie deren Verständnis von zwei Forschungstraditionen - der dogmatisch orientierten und der historisch-kritischen - geprägt ist. Anhand der Quellen der republi-kanischen und der klassischen Zeit werden die Bedeutungen von agere und von actio als einseitige ritualisierte Akte der Privatrechtsdurchsetzung und der rechtsgeschäftlichen Rechtsgestaltung in den Blick genommen. Die Geschichte des agere und der actio wird anhand der Entwicklung der römischen Fachliteratur - Sammlungen mit Geschäfts- und Gerichtsformeln (libri actionum) und der Ediktskommentare - nachgezeichnet. Die Studie schließt mit einer ausführlichen Analyse der berühmten Definition der actio durch Celsus (D. 44.7.51) sowie mit einer Untersuchung des Sinngehalts der actio in den Institutionen des Gaius.
Abkürzungsverzeichnis - I. Romanistische Wissenschaftsgeschichte der actio - II. Agere und actio: Terminologische Entwicklung, Genealogie und Wesen der Sprechakte - III. Die actiones in der Rechtsliteratur der republikanischen und der klassischen Zeit - IV. Gesamtzusammenfassung - V. Bibliographie - VI. Quellenverzeichnis - VII. Sachregister
Anna Novitskaya hat zunächst ihr juristisches Diplomstudium sowie ihr Masterstudium und das Doktoratsstudium in Moskau absolviert. Sie promovierte zum Thema Vertragslehre bei Labeo. Ein weiteres Doktoratsstudium hat sie im Rahmen der Cotutelle de thčse als binationales Projekt zwischen der Universität Wien und der Universitą degli Studi di Roma Tor Vergata im Jahr 2021 abgeschlossen. Das vorliegende Buch beruht auf diesem zweiten Dissertationsprojekt. Anna Novitskaya arbeitet seit 2022 als Postdoc am Institut für Römisches Recht und Antike Rechtsgeschichte der Universität Wien.