Für Dr. Norden ist kein Mensch nur ein ''Fall'', er sieht immer den ganzen Menschen in seinem Patienten. Er gibt nicht auf, wenn er auf schwierige FƤlle stƶĆt, bei denen kein sichtbarer Erfolg der Heilung zu erkennen ist. Immer an seiner Seite ist seine Frau Fee, selbst eine groĆartige Ćrztin, die ihn mit feinem, hƤufig detektivischem Spürsinn unterstützt. Auf sie kann er sich immer verlassen, wenn es darum geht zu helfen.Patricia Vandenberg ist die Begründerin von "Dr. Norden", der erfolgreichsten Arztromanserie deutscher Sprache, von "Dr. Laurin", "Sophienlust" und "Im Sonnenwinkel". Ohne ihre Pionierarbeit wƤre der Roman nicht das geworden, was er heute ist.Ā»Ich erinnere mich gut an Roszas Zimmer.Ā« Die Stimme des alten Mannes war gebrochen. Doch seine Augen glƤnzten, und das LƤcheln auf seinen Lippen war das eines jugendlichen Verführers. Ā»Als sie die Tür ƶffnete, empfing mich der Geruch des vƶllig überheizten Ćlofens. Er vermischte sich mit den Düften verschiedenster Schƶnheitsmittel. Dunkelrotes Licht floss aus einer Lampe und tauchte die TrockenstrƤuĆe auf den plüschbezogenen Tischchen in ein mƤrchenhaftes, unwirkliches Licht.Ā« Konrad Bƶhning rƤusperte sich und versuchte mühsam, sich im Bett zurechtzusetzen. Die Altenpflegerin Katha MƤrz, die wie immer geduldig seinen sich regelmƤĆig wiederholenden Geschichten lauschte, sprang an seine Seite, klopfte das Kissen auf und stopfte es ihm in den Rücken. Konrad Bƶhning war ihr Lieblingspatient, und wie jedes Mal nahm sie sich besonders viel Zeit für ihn. Auch wenn sie damit eine Mahnung ihrer Chefin riskierte. Wieder einmal. Ā»Was passierte dann?Ā« Katha warf einen wissenden Blick auf das zerlesene Buch auf dem NachtkƤstchen, Ā»Die Bekenntnisse des Hochstaplers Felix KrullĀ« von Thomas Mann. Sie wusste genau, wie es weiterging. Dass Rosza nur eine von vielen gewesen war. Aber sie liebte nun einmal das Strahlen, das über Konrads Gesicht glitt, wenn sie sich für ihn interessierte. Diese Freude, das Glück in seinen Augen war für sie der schƶnste Lohn, kostbarer als jedes Geld dieser Welt. Katha strich sich eine StrƤhne des blonden Haars, die sich aus dem Pferdeschwanz gelƶst hatte, aus dem Gesicht und griff nach dem Massageƶl, das neben dem Buch auf dem NachtkƤstchen stand. Ā»Ich wette, die schƶne Rosza hat Sie erhƶrt.