Oje, oje, oh Jesolo! Der Metzger schmort in der Urlaubshƶlle.Ā Ā Jesolo, Caorle, Bibione ā das Paradies auf Erden Der Metzger wurde entführt! Hinterrücks! Und zwar von seiner Danjela. Die nƤmlich hat sich in den Kopf gesetzt, dass Willibald Adrian sich erholen soll. SchlieĆlich steckt Adria in Adrian. Und nun sitzt er da zwischen ƶligen Sonnenanbetern und schreienden Kindern in einem Meer von Schirmen und Liegen. Und soll auch noch in jenes Gemeinschaftsurinal gehen, das sich Meer nennt. Entspannung? Pah!Die LautstƤrke steigert sich, als beim Sandburgenbau ein totes Hündchen ausgegraben wird ā und wenig spƤter ein menschlicher Toter aus einem Spind kippt. Zeitgleich beobachtet der Metzger dubiose Typen am Strand, die in ihrer Kühlbox offenbar nicht nur Dosenbier, sondern auch allerhand verdƤchtiges Material aufbewahren. Ein Glück, dass die Abreise bevorsteht!Doch das Verbrechen will ebenfalls nicht am Strand bleiben: Es folgt Danjela und dem Metzger zurück nach Wien.Ā Ā Der Metzger ā ein OriginalĀ Der Metzger, das ist einer, der alte Dinge liebt. Die Ruhe seiner Werkstatt, nicht das touristische Tosen am Strand. Er ist einer, der gerne allein ist, manchmal allerdings war er auch einsam, bevor Danjela in sein Leben trat und es heller und schƶner machte. Er ist einer, der in der Schule gemobbt wurde, weil er zu klug und zu weich war für die wilden Bubenspiele am Pausenhof. Einer, der gerne Rotwein trinkt, mitunter viel zu viel. Doch auch, wenn mit dem Wein manchmal die Melancholie kommt, weiĆ er um die schƶnen Seiten des Lebens. Und um die lustigen. Vor allem aber ist der Metzger einer, dem das Verbrechen immer wieder vor die FüĆe fƤllt, manchmal stolpert er sogar mitten hinein.Was für den Metzger alles andere als vergnüglich ist, ist es für die Leser*innen umso mehr: Der sechste Band um den Restaurator Willibald Adrian Metzger sprudelt vor Spannung, Tempo und Kapriolen. Molto bello!Ā Ā Der Raab ā ein KultautorDer Raab, das ist einer, der einen unverwechselbaren Stil hat. SchrƤger Humor, authentische Charaktere, Wortwitz, feine Gesellschaftskritik; vor allem eine sehr gute Beobachtungsgabe und zugleich die FƤhigkeit, die Beobachtungen treffend-komisch aufs Papier zu bannen, das ist die Mischung, die ihn so erfolgreich gemacht hat. Beim Lesen ist es zuweilen schwer zu entscheiden, ob man gespannt der Auflƶsung entgegenfiebern oder sich lieber doch mƶglichst viel Zeit lassen mƶchte, um das Lesevergnügen voll auszukosten. Und vielseitig ist er, der Raab ā er schreibt nicht nur verschiedene Kriminalromane, sondern auch Drehbücher.