Auszug: "Die Geschichte, die ich erzƤhlen will, ereignete sich in jener im GroĆen und Ganzen glĆ¼cklichen Zeit, da sich die Planeten um die Sonne drehten ohne zu fragen warum, und die Sonne ganz gedankenlos, ohne sich nach einem Spiegel zu sehnen, ihre leuchtenden StrahlenbĆ¼ndel von sich schleuderte. Die Epoche, wo das Weltall begann, Ć¼ber sich selbst und seine Bestimmung zu philosophieren, war noch nicht angebrochen, der Weltschmerz in des Wortes eigentlicher Bedeutung, das wehvolle Stƶhnen des groĆen Kosmos, das seiner Auflƶsung ins absolute Nichts vorherging, war noch nicht eingetreten. Jedoch war das Allgemeinbefinden der einzelnen Weltkƶrper schon wesentlich differenziert, und auf einem derselben, auf der Erde, zeigten sich fĆ¼r den feinen Beobachter bedrohliche Symptome. Das ganze Erdenrund war allmƤhlich von einem grĆ¼nlichen Schimmel Ć¼berzogen worden, der sich bemĆ¼hte, zugleich ein Spiegel und eine schlechte Kopie des Weltungeheuers zu sein. Jeder auch der kleinste Teil dieses gewaltigen Riesen ging gedankenlos seine eigenen Wege und kĆ¼mmerte sich nicht im mindesten um andere. In dieser Ć¼berlegungslosen SelbstƤndigkeit bestand das WeltglĆ¼ck. Auf dieser schimmligen Erdrinde aber entstanden kĆ¼mmerliche Wesen, die fĆ¼r sich nichts waren und sich darum an einander anlehnen und einander befehden muĆten und es erwuchsen allmƤhlich Arten statt Individuen, Gesellschaften statt Personen. Ein krankhafter Keim steckte in jedem kleinsten Teilchen dieser ErdoberflƤche, es war das BewuĆtsein oder doch die Anlage dazu. Welche Art am meisten von diesem Gift in sich trug, die errang die Herrschaft Ć¼ber die Ć¼brigen, die war aber auch zugleich am nƤchsten dem Zustand der Selbstvernichtung, der aus dem SelbstbewuĆtsein hervorging auf dem Wege Ć¼ber die Selbstverachtung und den Selbstschmerz. Diese Rolle war schon seit geraumer Zeit dem Geschlechte der Menschen zugefallen.
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