Das Buch stellt die Deutschlandpolitik der IKP zwischen 1947 und 1973 dar. In Zentrum stehen die deutschlandpolitischen Positionen der italienischen Kommunisten und ihre Strategien, der parteiinterne Entscheidungsprozess und der Einfluss der Beziehungen zu den deutschen Parteien auf die Entwicklung der politischen Positionen.
Die deutsche Frage löste in Italien sowohl in der Politik als auch in der öffentlichen Meinung immer harsche Gegensätze aus. Für die starke und sowjettreue Italienische Kommunistische Partei galt sie als eine der zentralen Problematiken in der europäischen Nachkriegszeit. Dennoch erfuhr die Haltung der italienischen Kommunisten gegenüber der deutschen Frage eine tiefgreifende Entwicklung, die in den gegensätzlichen, paradigmatischen Reaktionen zum Mauerbau und -fall versinnbildlicht sind. Jene Entwicklung, die ihre Wurzeln in der allmählichen Veränderung der deutschlandpolitischen Vorstellungen der italienischen Kommunisten in den 1950er und 1960er Jahren hatte, steht im Zentrum dieses Buches und wird anhand der Analyse deutscher und italienischer Parteiquellen und -presse rekonstruiert.
Vorgeschichte: Die Italienische Kommunistische Partei und Italiens Außenpolitik zwischen 1943 und 1948 - Die ersten Jahren des Kalten Krieges - Die Opposition gegen die deutsche Wiederbewaffnung - Der Umbruch nach Stalins Tod - Beziehungen der IKP zu deutschen Parteien 1949 bis 1956 - Die deutschlandpolitischen Vorstellungen in der Chruschtschow-Ära - Die Haltung zu den Berlin-Krisen 1958 bis 1961 - Beziehungen der IKP zu deutschen Parteien 1956 bis 1965 - Unterstützung der Ostpolitik
Francesco Leone studierte Politikwissenschaft an der Universität Rom - La Sapienza. Seine Promotion erfolgte an der Universität Trier. Derzeit ist er an der Universität Mannheim tätig.