Manche Bauwerke entfalten ihr baukünstlerisches Programm tief im Fels oder unter der Erde. Andere scheinen sich über die Zwänge des Baugrundes hinweg schwerelos in die Luft zu erheben. Zwischen diesen Extremen gibt es zahllose Interpretationen des Verhältnisses zwischen Bauwerk und Boden. Die genau recherchierte Analyse befasst sich mit Bauten aller Epochen und Kulturkreise. Sie zeigt, dass an der Schnittstelle zwischen Architektur und Boden nicht nur besondere bautechnische Aufgaben zu bewältigen sind, sondern dass gerade hier Zeichen gesetzt werden, die auf grundsätzliche Deutungen der Beziehung zwischen Kultur und Natur verweisen. Diese Wechselbeziehung steht mehr denn je zur Diskussion: Naturphänomene werden zunehmend durch Design kontrolliert, während Kultur und Technik um eine Reintegration der Artefakte in Ökosysteme bemüht sind. Diese Konvergenz von Natur und Kultur prägt auch aktuelle Architekturtendenzen und manifestiert sich besonders an der Unterseite der Architektur.
Karin Raith studierte Architektur an der Technischen Universität Wien und arbeitete an architektonischen und städtebaulichen Projekten, zunächst in verschiedenen Wiener Architekturbüros und seit 1989 in temporärer Zusammenarbeit mit Erich Raith. 1986-90 war sie Universitätsassistentin an der TU Wien. Seit 1996 lehrt sie an der Universität für Angewandte Kunst Wien am Institut für Architektur Hochbau (Baukonstruktionslehre) und am Institut für Design Geschichte und Theorie der Landschaft. Sie promovierte im Jahr 2000 und habilitierte sich 2005 an der TU Wien. Langjährige Lehraufträge an der Universität für Bodenkultur Wien und zuletzt an der Universität Klagenfurt haben das Thema Bauen und Landschaft zum Inhalt. Karin Raith hielt Vorträge und leitete Workshops u.a. in Wien, Graz und Salzburg, an der TU München, der Academy of Fine Arts and Design Bratislava und der Yazd University of Art and Architecture, Iran. Sie veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur Frage der Beziehung zwischen Architektur und Landschaft. Ein weiterer Interessensschwerpunkt ist die Wechselwirkung zwischen Konzept und Konstruktion, technischer Lösung und kulturellem Gehalt in der Architektur.
"Einleitung: Thema und Fragestellungen; Die Sprache der Form; Methode.-DIE VIELFALT DER BEZIEHUNGEN ZWISCHEN BAUWERK UN BODEN. Ein Katalog: Die Höhle:Elementare Beziehungen; Bauphysikalische und bautechnische Aspekte unterirdischer Bauten;Ein einfacher Schutzbau und seine Umdeutung. Der Grazer Schlossbergstollen;Der Boden als Hülle und Wärmespeicher. Tianjing yuan shi, China;Architektur unter einer künstlichen Erdoberfläche. Herman Hertzberger: Gebaute Landschaft, Freising, Deutschland;Die Grotte. Peter Zumthor: Thermalbad Vals, Schweiz.-Das hybride Gebilde:Lehmbau;Das romantische Verschmelzen und die heimatliche Verwurzelung. Heinrich Tessenow: EinsiedeleiDie Verankerung. Der paternalistische Werkswohnungsbau;Die Suche nach Halt. Franz Baumann: Nordkettenbahn Innsbruck.-Die massive Plattform: Erdaufwurf, Terrasse und Stufenunterbau:Archaische Plattformen und ihre Metamorphosen;Der Stereobat des antiken griechischen Tempels;Stereobat und Plattform im Oeuvre Mies van der Rohes;Ein hölzerner Stereobat mit abgesenktem Sekos. Dominique Perrault: Biblioth?que nationale de France, Paris;Die Plattform als autonomes Gebäude. Der Usnu der Inka;Die Plattform als Haus und Bühne. Adalberto Libera, Curzio Malaparte: Haus Malaparte, Capri;Die Plattform als künstlicher Berg. Adolf Loos: Landhaus Khuner, Payerbach, Niederösterreich.-Die Insel:Venedig;Insel und Schiff. Carlo Scarpa: Fondazione Querini Stampalia, Venedig.-Der Sockel:Bautechnische Aspekte des Sockels.-Der konvexe Sockel:Konstruktiv bedingte konvexe Sockel: Mauerwerksbau;Der robuste Unterbau. Otto Wagner: Stadtbahnstation-Normaltyp der Wientallinie und Gürtellinie, Wien;Tektonik, die die Erde als Basis anerkennt. Otto Wagner: Postsparkassengebäude, Wien;Der Sockel als Vermittler zwischen roher Natur und Verfeinerung. Otto Wagner: Kirche am Steinhof (St. Leopold), Wien.-Der bündige Sockel - die glatte Fassade:Konstruktiv bedingte flächenbündige Sockel;"
Karin Raith studierte Architektur an der Technischen Universität Wien und arbeitete an architektonischen und städtebaulichen Projekten, zunächst in verschiedenen Wiener Architekturbüros und seit 989 in temporärer Zusammenarbeit mit Erich Raith. 98 -9 war sie Universitätsassistentin an der TU Wien. Seit 99 lehrt sie an der Universität für Angewandte Kunst Wien am Institut für Architektur Hochbau (Baukonstruktionslehre) und am Institut für Design Geschichte und Theorie der Landschaft. Sie promovierte im Jahr 2 und habilitierte sich 2 5 an der TU Wien. Langjährige Lehraufträge an der Universität für Bodenkultur Wien und zuletzt an der Universität Klagenfurt haben das Thema Bauen und Landschaft zum Inhalt. Karin Raith hielt Vorträge und leitete Workshops u.a. in Wien, Graz und Salzburg, an der TU München, der Academy of Fine Arts and Design Bratislava und der Yazd University of Art and Architecture, Iran. Sie veröffentlichte zahlreiche Beiträge zur Frage der Beziehung zwischen Architektur und Landschaft. Ein weiterer Interessensschwerpunkt ist die Wechselwirkung zwischen Konzept und Konstruktion, technischer Lösung und kulturellem Gehalt in der Architektur.