Vier Jahrzehnte lang waren die Bundesrepublik Deutschland und die DDR einander in hochst ambivalenter Weise verbunden, denn beide Halbnationen waren zugleich Vorposten in der Systemkonkurrenz des Kalten Krieges. Im deutsch-deutschen Stadtebau - in der geplanten wie in der gebauten Stadt - realisierten sich sowohl die unterschiedlichen politischen Ordnungsvorstellungen wie auch die verbindenden architektonischen Traditionen besonders markant. Der Band leuchtet dieses Spannungsfeld umfassend aus: Er analysiert die leitenden Paradigmen des Stadtebaus, fragt nach der symbolischen Rolle der Regierungssitze in Bonn und Ost-Berlin und zeigt, welche Funktion die Stadt als Modell und Imagetrager im Systemwettstreit ubernahm.