El. knyga: Kasualdinge: Anmutung und Logik kirchlicher Gegenstande

In der Praktischen Theologie wird die Forschung zur materialen Kultur, die in den Kultur- und Sozialwissenschaften lƤngst etabliert ist, bislang nur sehr zƶgerlich mitvollzogen. Die stillschweigende Exkommunikation der Dinge aus dem praktisch-theologischen Diskurs Ć¼berrascht, aber sie hat natĆ¼rlich GrĆ¼nde und eine lange Geschichte. Die in den Sach-Verhalten ruhenden Vermittlungsleistungen, ihre eigenlogische GravitƤt und ihre Widerspenstigkeit wecken im Kontext der kirchlichen Religionskultur aufgrund ihrer Vertrautheit und pastoralen AlltƤglichkeit kaum die theologische Neugier.Die epistemische Wahrnehmung der materiellen Umwelt, und hier insbesondere die Neuvermessung des VerhƤltnisses von Subjekt und Objekt, von Bedeutungszuschreibungen und -verweigerungen, von AktivitƤt und PassivitƤt, beschreibt im Blick auf Sach-Verhalte einen Theoriezugriff, der die Sicht auf kasuelle VollzĆ¼ge durchaus zu ergƤnzen bzw. zu korrigieren vermag: Kasualien beruhen auf rituell konstitutiven Kontaktnahmen mit Dingen (Erdwurf, Brautringe, Urkunden, Taufkleid etc.). Wenn diese Dinge auch "handeln" bzw. mithandeln kƶnnen - so die These -, dann sind die handelnden Subjekte auf eine Instanz verwiesen, die nicht vollends unter ihrer Kontrolle ist.