Gegenstand der Arbeit sind Filme Franēois Ozons und Pedro Almodóvars, die um das Jahr 2000 erschienen sind. Untersucht wird, wie sich diese mittels intermedialer Referenzen innerhalb des zeitgenössischen Diskurses um eine medial bedingte "Entwirklichung" des Realen positionieren.
Um das Jahr 2000 ist vielfach von einer medial bedingten "Entwirklichung" des Realen die Rede, als deren Auslöser der digitale Medienumbruch gilt. Regine Leitenstern untersucht, wie sich die Filme zweier der profiliertesten Vertreter des europäischen Autorenkinos innerhalb dieses Diskurses positionieren: Franēois Ozon und Pedro Almodóvar. Anders als die Mehrzahl angelsächsischer Produktionen, die sich diesem Thema widmen, nehmen die Werke Ozons und Almodóvars nicht auf neue digitale, sondern auf deutlich ältere Medien Bezug. Mittels intermedialer Referenzen auf Literatur, Theater und den Film selbst verhandeln sie ein bestimmtes Verhältnis von Realität, Inszenierung und Fiktion, das Aufschluss darüber gibt, wie sie sich innerhalb der Diskussion um ein "Verschwinden" von Wirklichkeit verorten lassen.
1. Einleitung: Der Medienumbruch um das Jahr 2000 und die These einer "Entwirklichung" des Realen durch Neue Medien - 2. Der Diskurs um eine mediale "Absorbierung" und "Derealisierung" von Wirklichkeit seit Mitte des 20. Jahrhunderts - 3. Theoretische Vorüberlegungen zur Analyse des Verhältnisses von Medien und Wirklichkeit im Spielfilm - 4. Zum Verhältnis von Medien und Wirklichkeit in ausgewählten Filmen Franēois Ozons und Pedro Almodóvars um 2000 - 5. Schlussbemerkung - Abbildungsverzeichnis - Filmverzeichnis - Literaturverzeichnis
Regine Leitenstern hat Romanistik und Journalistik in Leipzig und Paris studiert. Während ihrer Promotion an der Justus-Liebig-Universität Gießen war sie Mitglied des "International Graduate Centre for the Study of Culture". Derzeit ist sie als Forschungsreferentin an der Goethe-Universität Frankfurt am Main tätig.